Stahlberg | Hölleberg

Kalkmagerrasen bei Langenthal und Deisel

Wanderschäferei am Hölleberg
Wanderschäferei am Hölleberg

An der unteren Diemel zwischen Haueda und Langenthal befinden sich die bedeutendsten Kalkmagerrasenvorkommen in Hessen, die durch ihren großen Reichtum an Blütenpflanzen, vor allem Orchideen, Enziane und Skabiosen, bekannt sind.

 

Der größte zusammenhängende Kalkmagerrasen im Diemelraum befindet sich im Naturschutzgebiet (NSG) "Stahlberg und Hölleberg" bei Deisel, nördlich von Trendelburg. Dieses NSG wurde  mit einer Fläche von 142 ha im Jahr 1992 als 500stes NSG in Hessen ausgewiesen (heute FFH-Gebiet). Es ist durch vier Rundwege erschlossen, die am Parkplatz am Sportflugplatz gekennzeichnet sind.

Der Parkplatz ist über Trendelburg, Deisel und Langenthal zu erreichen.

 

 

Naturbeobachtung und stille Erholung

Das Naturschutzgebiet Stahlberg und Hölleberg hat auch für die Erholung und die Naturbeobachtung eine wichtige Bedeutung. Zahlreiche Tiere und Pflanzen können den angelegten Rundwegen aus beobachtet werden. Am kleinen Rundweg um den Sportflugplatz ist von August bis September die violett-rote Blütenpracht der Besenheide am schönsten entwickelt. Mannsknabenkraut und Dreizähniges Knabenkraut haben im Mai ihren Blühhöhepunkt und die Mückenhändelwurz im Juni. Die Orchideen sind vor allem am Botanikerpfad und am Stahlberg in guten Beständen zu beobachten. Die Enziane und Skabiosen haben ihre Blühhöhepunkte im Spätsommer.

 

Tiere

In dem NSG können zahlreiche Tiere, die ihren Lebensraum im Wald, in der Heckenlandschaft oder in der Feldflur haben, beobachtet werden. An seltenen Vögeln wurden Wiesenpieper, Neuntöter und Wachtel festgestellt. Im Sommer kann eine große Zahl von Schmetterlingen, von den seltenen vor allem Bläulinge und Blutströpfchen, an den Blumen beobachtet werden. Heuschrecken sind vor allem durch ihren "Gesang" wahrzunehmen.

 

Entstehung und Pflege

Die Kalkmagerrasen sind durch Waldrodung und Beweidung mit Schafen entstanden. Durch Erhaltung der Huteschäferei kann der artenreiche Kalkmagerrasen in seinem Bestand gesichert werden. Zu der Pflege des Naturschutzgebietes gehört auch die Entbuschung von Teilflächen. Von den Sträuchern breitet sich vor allem der Schwarzdorn sehr stark aus. Er bildet Wurzelausläufer, die jährlich ca.50 cm wachsen können und für den Kalkmagerrasen eine Konkurrenz darstellen. Hecken sollen in dem großräumigen Kalkmagerrasengebiet etwa 10 % bedecken.Durch die gezielte Pflege kann der Artenreichtum und die Funktion als Erholungs- und Beobachtungsgebiet erhalten werden.